Rauchblasen 1-58, Steve Carr

Die Zeit ist vielleicht der zentrale Akteur in Steve Carrs breiterer Praxis. Der neuseeländische Künstler operiert am Kern von Fotografie, bewegtem Bild und einer Art verzögerter Darbietungsweise und umgeht in seinen Film- und Fotoserien das Poetische, Gestische, Ad-hoc-Alchemistische und stille Absurde, indem er die Zeit beim Verflechten auf ein Kriechtempo verlangsamt Aktionen, Experimente und unwahrscheinliche kulturelle Bezüge schaffen Bilder, die gleichzeitig geschickt und seltsam virtuos sind. Sein erstes Buch für Perimeter Editions , Variations for Troubled Hands – das 2017 mit dem Australian Photobook of the Year Award ausgezeichnet wurde – nutzte die lange Geschichte der Hände in Kunst und Film und präsentierte mehr als 200 Fotografien der Finger, Unterarme, Handflächen und Handgelenke eines Wunderkind im Teenager-Ballett, als sie 12 Akte eines Balletts aufführte.

Sein neues Buch „ Smoke Bubbles 1–58“ enthält eine Serie, die Carr während seines Aufenthalts in Japan im Jahr 2010 gemacht hat. Ausgehend vom Cover der Debüt-LP Smokey des amerikanischen Soulsängers Smokey Robinson aus dem Jahr 1973 sind diese Bilder sowohl planetarisch als auch glücklich und absurd in ihrer Haltung. Seite für Seite werden wir Zeuge, wie mit Zigarettenrauch gefüllte Seifenblasen vor einem tiefschwarzen Studiohintergrund schweben, huschen und schimmern – vergängliche, überaus ästhetische Momente, die aus dem Gestank von Zigarettenfedern und dem Rauschen von Seifenlauge entstanden sind.

Veröffentlicht von Perimeter Books
Weiche Abdeckung
60 Seiten
280 x 190 mm