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„Some Los Angeles Apartments“ ist ein Remake des Originalbuchs des amerikanischen Künstlers Ed Ruscha aus dem Jahr 1965. In Jóhannssons Version, die genauso menschenleer ist wie das Original, zeigt sich Ruschas offensichtlicher Mangel an künstlerischem Können und seine Herausforderung, was es bedeutet Künstler zu sein geht noch einen Schritt weiter: Der Künstler hat – ganz im Geiste der klassischen Avantgarde – selbst keine Bilder gemacht. Auf diese Weise ist sein Buch als Erweiterung von Ruschas eigenen Worten verfasst, in denen er seine Veröffentlichungen als vorgefertigte Sammlungen bezeichnet.
Die teilweise körnigen und unscharfen Google-Bilder in Jóhannssons Buch wecken jedoch Assoziationen zu einem Thema, das in gewisser Weise heute allgegenwärtig und erheblich relevanter geworden ist als zu Ruschas Zeiten: Überwachung. Googles Dokumentationsbegeisterung ist heute Teil eines im wahrsten Sinne des Wortes ganz anderen, umfangreicheren und unangenehmeren Bilduniversums als die in geringer Zahl unter Kunstliebhabern verbreiteten Ruscha-Fotografien.
Wie die Google-Fotos verwendet werden und funktionieren, ist stets eine unbeantwortete Frage und trägt zur Verbindung von Jóhannssons Buch mit der größeren Welt der Wirtschaft und Politik bei. Eine schleichende Ahnung von Gefahr, die in Ruschas Bildern – oder in den Köpfen ihrer Betrachter – kaum spürbar war, macht Sveinn Fannar Jóhannssons „Some Los Angeles Apartments“ zu einem Dokument, das nicht nur eine historische Dimension hat, sondern vom und für den Alltag unserer Zeit ist .
Herausgegeben von Multinational Enterprises
Weiche Abdeckung
48 Seiten
143 × 180 mm
