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South Miami Beach ist ein kleines Juwel der Art-Déco-Architektur, der warmen Sonne und der kühlen Brise. In den 70er und 80er Jahren war es auch das Winterziel für viele Senioren. Während seines goldenen Zeitalters zogen mehr als 20.000 „Schneevögel“ (diejenigen, die im Winter nach Süden fliegen, um dem kalten Nordosten zu entkommen) zu dem zweieinhalb Meilen langen Strandabschnitt von Shangri-La. Nachdem sie jahrelang hart gearbeitet und die Wirtschaftskrise, den Krieg und die Konzentrationslager überlebt hatten, machten sich jüdische Senioren auf den Weg nach Süden. Eine schwache Wirtschaft und günstige Mieten in den verfallenden Art-déco-Hotels machten es zu einer idealen Wahl für Rentner mit festem Einkommen. Die Strandpromenade war voller Senioren, der Klang von Jiddisch erfüllte die Luft, während die Leute in ihrer Mammen Loshen (Muttersprache) sprachen. Das Haddon Hall Hotel war die letzte verfügbare Option für Senioren, die in South Beach bleiben wollten. Das heruntergekommene Hotel bot den umgesiedelten Senioren eine Unterkunft zu einem relativ günstigen Preis.
Das 1999 gestartete Projekt endete nach zweieinhalb Jahren, als die meisten Hotelgäste entweder starben, in Pflegeheime zogen oder zu gebrechlich wurden, um die Reise nach Florida anzutreten. Heute ist Miami Beach ein Synonym für Luxus und zum Spielplatz der Reichen und Berühmten geworden. Und Haddon Hall selbst hat noch eine weitere Transformation erlebt; Es ist ein Hotel nur für Erwachsene, das sich auf die LGBTIQ+-Community konzentriert. Heute, etwa zwanzig Jahre später, dienen diese Bilder nicht nur als Dokumentation der letzten Tage des Hotels als Ort, an dem Senioren ihre goldenen Jahre glücklich verbringen konnten, sondern markieren auch das Ende einer Ära, da in South Beach keine Rentner mehr überwintern.
Veröffentlicht von Void
Auflage von 1250
Hardcover, Siebdruck mit offenem Rücken
104 Seiten
200 x 270 mm
ISBN 9786185479114
